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Donnerstag, 19. Januar 2017 - 19:00

Vortrag und Diskussion: Rechtsextremismus an der Schule - und wie man ihm begegnen sollte

Donnerstag 19.01.2017 um 19 Uhr Wittelsbacher Platz

Raum: 02.206

Prof. em. Freerk Huisken (Bremen)

Die Kontroverse über die neue Flüchtlingspolitik hat längst die deutsche Schule erreicht. In der Schülerschaft sind rassistische Urteile über Flüchtlinge und Mitschüler mit Migrationshintergrund ebenso verbreitet wie in der Lehrerschaft - nur dass Lehrer selten offen zu ihrer Ausländerfeindlichkeit stehen. Bei denen ist eher "political correctness" angesagt - nicht zuletzt weil von der Schulbehörde per Erlass vorgeschrieben: Zur Toleranz wird aufgerufen, Weltoffenheit gepredigt, den Flüchtlingen nachgesagt, dass sie auch Menschen seien usw. Dabei befestigen all diese "korrekten" Umgangsweisen die Ausländerfeindlichkeit eher, als dass sie sie ausräumen. Wer sich zur Toleranz verpflichtet fühlt, der korrigiert nämlich nicht seine Ablehnung der Flüchtlinge, sondern ist bemüht, sie nicht offen zu zeigen. Wer Weltoffenheit anmahnt, der hält sich viel auf deutsche Willkommenskultur zu Gute, legt aber zugleich Wert darauf, dass die natürlich von den aufgenommenen Flüchtlingen honoriert werden muss. Und wo man sich in der Schule - z.B. unter Anleitung der Bundeszentrale für politische Bildung - mit der Kritik an flüchtlingsfeindlichen Parolen von AfD, Pegida oder anderen rechtsextremen Gruppierungen befasst, geht der Schuss auch in der Regel nach hinten los: Da wird z.B. der Hetze, dass Flüchtlinge "uns Deutschen die Arbeitsplätze klauen", mit dem Hinweis auf eine gute Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt begegnet, die auch die Beschäftigung von Flüchtlingen erlaube. Die Frage, ob die Hetzer recht haben, wenn die Konjunktur dann schlechter wird, darf man natürlich nicht stellen.

Es gibt viel zu klären: Wie soll man rechtsextreme Stellungen und Parolen kritisieren und wie nicht.

Dokument im Pdf-Format

_source_ : http://www.stuv.uni-wuerzburg.de/referate_arb
_source_ : message received on 15. Januar 19 Uhr